(05.03.2021) Zum Tag der Logopädie 2021
In den vergangenen zwölf Monaten haben wir viel über COVID-19 gelesen, gehört und gelernt. Vieles bleibt noch immer im Dunkeln. So zum Beispiel die wichtige Rolle der Logopädie bei der Erholung von der Krankheit. Sie steht deshalb im Mittelpunkt der Kampagne des DLV zum diesjährigen Europäischen Tag der Logopädie.
Gerade Menschen, die aufgrund ihrer schweren Symptome beatmet werden mussten, profitieren bei ihrer Genesung auch von der Logopädie. Sie erhalten in der Regel gleich nach der Entfernung des Beatmungsschlauchs Besuch von der klinischen Logopädin oder dem klinischen Logopäden zur Abklärung von Schluck- und Stimmstörungen. Die möglicherweise durch den Intubationsschlauch geschädigten Stimmbänder können noch lange eine normale Stimmgebung erschweren. «Die logopädische Therapie zeigt grosse Erfolge und verkürzt gar den Spitalaufenthalt», glaubt Nicole Bruggisser, Logopädin am Kantonsspital Baden, in unserem Gespräch zum Tag der Logopädie. Berichte aus England bestätigen die wichtige Rolle der Logopädie bei der Rehabilitation von COVID-19.
«Gleichzeitig haben wir aufgrund der angeordneten Kontaktbeschränkungen auch unsere eigene Arbeitsweise teilweise anpassen müssen», führt Nicole Bruggisser weiter aus. «Weil persönliche Begegnungen nicht möglich waren, sind viele von uns auf Teletherapie ausgewichen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Therapie trotzdem erfolgreich wirkt.» «Der DLV hat sich für eine Anerkennung der Teletherapie durch die Krankenkassen eingesetzt», berichtet Vorstandsmitglied Irene Buss. «Diese Möglichkeit könnte deshalb auch in Zukunft genutzt werden, gerade in Orten, wo aufgrund des Mangels an Fachkräften ein knappes Angebot besteht oder wenn Patientinnen und Patienten nicht mobil sind.»
COVID-19 wird uns noch lange begleiten, auch wenn sich die Situation in den kommenden Monaten bessern wird. Die geschilderten Erfahrungen haben gezeigt, dass die Pandemie auch eine Chance ist, die Logopädie weiterzubringen und ihre Vielfältigkeit in weiteren Kreisen bekannter zu machen. Dass hier ein grosses Bedürfnis besteht, hat Heike Rack, klinische Logopädin am Kantonsspital Baden, in ihrem privaten Umfeld erfahren
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