Was tue ich nur, was mache ich bloss? Geht es euch auch so?
Immer nach Umbrüchen, Schwellen die man neu oder mal wieder übertritt, schaue ich zurück, schaue ich aber vor allem nach vorn. Bei meiner Arbeit in der logopädischen Therapie ist das immer nach längeren Ferien (also im Sommer) und natürlich zur Jahreswende. Dann plane ich intensiver, setzte mich vermehrt mit neuen Materialien auseinander, suche nach jahreszeitlich angepassten Lesetexten für die älteren Therapiekinder oder nach Bastelanleitungen oder Spielformen/ -themen für die kleineren, mit denen ich mehr auf Handlungsebene arbeite.
Eigentlich besteht unser Arbeitsalltag, jede einzelne Lektion, aus einem ständigen Zurückschauen, Reflektieren, Analysieren, Beobachten, neu Bewerten und Modifizieren der Äusserungen unseres Klienten und dem Anpassen unserer individuell für den Klienten gesetzten Ziele. Da bleibt eben im Alltag seltener Zeit für das Drumherum wie zum Beispiel neue Materialien und Spiele.
Umso erfreuter war ich dieses Mal, dass ich bereits im Dezember wiederholt feststellen konnte, dass eine der schönsten Quellen, beziehungsweise kreativsten und flexibelsten Orte für das logopädisch-therapeutische Arbeiten, die KÜCHE ist.
In der Küche werden grundlegende Sinneserfahrungen gesammelt:
In der Küche wird der Wortschatz erweitert:
In der Küche werden Lesefertigkeiten geübt:
In der Küche wird strukturiert vorgegangen:
Anleitung Schneemann Brötli.pdf
Zusammengefasst: die Küche ist ein gut strukturierter Ort um Sprache zu erwerben, zu erweitern und zu verfeinern.
Mein Rezept, mein Vorhaben für das neue Jahr lautet also: gehe in die Küche und nutze ihre Vielfältigkeit!
Wie lautet dein Rezept für das neue Jahr?
Und zum Abschluss das, wie ich finde, über die Jahrhunderte schönste und klügste Rezept für das neue Jahr von Katharina Elisabeth Goethe, der Mutter von Johann Wolfgang Goethe
Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz,
Pedanterie und Angst,
zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.
Es wird jeden Tag einzeln angerichtet
aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.
Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu,
einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie
und eine Prise Takt.
Dann wird die Masse reichlich mit Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen
kleiner Aufmerksamkeiten und
serviere es täglich mit Heiterkeit.
Anja Mlynek
Neuen Kommentar schreiben