Würden Sie bei einem gesundheitlichen Problem JA sagen zu einem Eingriff, einer Therapie oder einem Medikament mit unsicherem Nutzen? Wohl kaum.
Im Jahr 2011 lancierten Ärztinnen und Ärzte in den USA die «Choosing Wisely»-Initiative. Ziel dieser Initiative ist es, nicht nur «kluge Entscheidungen» herbeizuführen, sondern auch die offene Diskussion zwischen Ärzteschaft, den Patientinnen/Patienten und der Öffentlichkeit zu fördern.
Kernstück von «Choosing Wisely» sind sogenannte «Top-5-Listen» aus jeder klinischen Fachdisziplin. Diese Listen enthalten je fünf medizinische Massnahmen, die in der Regel unnötig sind. Konkret bedeutet dies: Medizinische Fachpersonen und Betroffene reden miteinander darüber, ob nicht besser auf eine Behandlung verzichtet wird, weil die damit verbundenen Risiken potentiell grösser sind als der Nutzen.
Die Schweiz zieht mit
Im Juni 2017 ist nun auch in der Schweiz ein Trägerverein smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland gegründet worden. Der DLV (Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband) unterstützt als Mitglied des Schweizerischen Verbands der Berufsorganisationen im Gesundheitswesen (svbg) die Zielsetzungen.
Die Idee soll aber nicht von der Gesundheitsökonomie vereinnahmt werden. Es geht darum, die Behandlungsqualität nach dem Motto «Weniger oder andere Medizin kann mehr sein» zu verbessern.
Weitere Informationen: www.smartermedicine.ch
Edith Lüscher
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