Logopädinnen und Logopäden sind Experten für Sprache, Sprechen, Stimme und Schlucken. Sie untersuchen und behandeln Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die organisch oder funktionell verursacht sein können.
Das logopädische Angebot im Erwachsenenbereich umfasst die Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen sowie die Therapie von Fazialisparesen.
Adressen von freipraktizierenden Logopädinnen und Logopäden finden Sie allenfalls auf der Website des entsprechenden Kantonalverbands.
Die häufigsten Störungsbilder
Aphasie ist eine erworbene zentrale Sprachstörung, die durch eine hirnorganische Schädigung entsteht (z.B. Schlaganfall, Hirntumor, Schädelhirntrauma). Das Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben sind in unterschiedlichem Ausmass betroffen.
Dysarthrie ist eine erworbene neurogene Sprechstörung, verursacht durch eine Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems. Die Steuerung der Sprechbewegungen ist betroffen, so dass Laute, Wörter und Sätze nicht mehr verständlich ausgesprochen werden können.
Eine Dysphonie äussert sich durch eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, die einher geht mit einem veränderten Stimmklang (Heiserkeit). Ursachen können funktionell sein, zum Beispiel durch eine Überbelastung der Stimme oder werden durch organische Veränderungen verursacht (Entzündungen, Lähmungen und Tumore des Kehlkopfes).
Bei einer Dysphagie ist der normale Vorgang des Schluckens gestört. Das Schlucken von Speichel und/oder die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme können beeinträchtigt sein. Schluckstörungen werden verursacht durch akute neurologische Ereignisse, neurodegenerative Erkrankungen oder durch Operationen und Bestrahlungen im Kopf-, Hals-, Mundbereich.
Facialisparese ist eine Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskulatur. Die Bewegungen der Stirn, der Augenlieder, der Nase, der Wange und der Lippen können beeinträchtigt sein. Dadurch kann es zu Störungen der Artikulation und der Nahrungsaufnahme kommen. Ursachen sind unter anderem Entzündungen, Verletzungen durch Operationen oder neurologische Erkrankungen.
Nach einer ausführlichen Diagnostik durch einen Logopäden/eine Logopädin wird eine individuelle Therapie für den Patienten zusammengestellt. Die spezifischen diagnostischen, therapeutischen und präventiven Massnahmen orientieren sich an der Grunderkrankung, den Bedürfnissen und dem Alltag der Betroffenen. Nach der stationären Behandlung während der Akut- und Rehabilitationsphase kann die Therapie bei Bedarf ambulant im Spital oder in einer freien Praxis weitergeführt werden. Die therapeutischen Übungen mit der Logopädin können mit entsprechender Anleitung durch selbstständige Übungen zuhause ergänzt werden.
Logopädische Therapie wird von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen, sofern eine ärztliche Überweisung vorliegt. Der Haus- oder Facharzt stellt dazu eine Verordnung aus.
Ärztliche Anordnung zur logopädischen Therapie (2020) Word-Format
(Der Schutz des Word-Formulars kann bei Bedarf ohne Passwort aufgehoben werden)
Ärztliche Anordnung zur Logopädischen Therapie (2020) pdf